Ins Netz gegangen – E-Recruiting und Background-Checks unter der DSGVO

In Zeiten zunehmender Digitalisierung neigen Nutzer dazu, mehr Daten von sich preis zu geben und einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Diese Datenquellen machen sich auch potentielle Arbeitgeber verstärkt zu nutze. Für Unternehmen stellt sich zunehmend die Frage, wie geeignete Kandidaten für eine bestimmte Stelle ausfindig gemacht bzw. aus der Anzahl der interessierten Bewerber identifiziert werden können. Insbesondere Soziale Netzwerke bieten eine effektive und kostengünstige…

Sonderzahlungen – Leistungsbestimmungsrecht > Freiwilligkeitsvorbehalt?

Viele Arbeitgeber versprechen Sonderzahlungen neben dem laufenden Arbeitsentgelt. Um auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens reagieren zu können, sollen die Sonderzahlungen möglichst flexibel gewährt werden können. Mit der Frage, in welcher Form dies geschehen kann, haben sich die Arbeitsgerichte regelmäßig zu beschäftigen. Jüngst urteilte das Bundesarbeitsgericht (BAG, Urteil vom 23.08.2017 – 10 AZR 97/17) über eine Weihnachtsgratifikation, die sowohl als „freiwillig“ bezeichnet wurde als auch…

Datentransfer in Drittstaaten: Wie rechtssicher gestalten?

Innerhalb von multinationalen Konzernen oder Unternehmensgruppen ist der rechtsichere Datenaustausch über Ländergrenzen hinweg oft unverzichtbar. Bislang waren zur Datenübermittlung in Drittländer, also Staaten außerhalb der Europäischen Union, sog. Standarddatenschutzklauseln besonders geeignet. Aber gilt das auch noch unter EU-Datenschutzgrundverordnung? Wir bringen Licht ins Dunkel. Datenübermittlung in Drittländer Ab dem 25. Mai 2018 kommt die Europäische Datenschutzgrundverordnung („DSGVO“) zum Tragen.Für einen Transfer personenbezogener Daten ihrer Mitarbeiter müssen…

Vergütungspflicht für Umkleidezeiten - bestehen Gestaltungsmöglichkeiten?

Dass die Umkleide- und Wegezeiten bei einem vom Arbeitgeber angeordneten Wechsel von Dienstkleidung  in der Regel vergütungspflichtig sind, ist seit längerem anerkannt.  Das Gleiche gilt, wenn sich der Mitarbeiter dazu entschließt, eine auffällige Dienstkleidung im Betrieb zu wechseln. Auch hat das BAG den Begriff einer auffälligen Dienstkleidung konkretisiert, bei der eine Vergütungspflicht besteht, wenn sich der Arbeitnehmer für ein An- und Ablegen im Betrieb entscheidet…

Der Betriebsführungsvertrag – Neues Hindernis für einen Betriebsübergang

Der Betriebsübergang gem. § 613a BGB beschäftigt fortwährend die Richter des Bundesarbeitsgerichts (BAG). Gleich zu Beginn des Jahres hatte der 8. Senat erneut über die Voraussetzungen eines Betriebsübergangs, diesmal in einem Produktionsbetrieb, zu entscheiden (Urt. v. 25.01.2018 – 8 AZR 338/16, Pressemitteilung des BAG Nr. 4/18 vom 25.01.2018). Die Besonderheit des Falls lag nunmehr darin, zu bewerten, ob der zwischen dem „Veräußerer“ und dem „Erwerber“…

Bitte Abstand halten - Neues zu Altersabstandsklauseln in der Hinterbliebenenversorgung

Nach einer brandneuen Entscheidung des BAG vom 20.2.2018 (3 AZR 43/17) sind Altersabstandsklauseln bei der Gestaltung der Hinterbliebenenversorgung weiterhin grundsätzlich zulässig. Den Arbeitgebern wird damit ein wichtiges Instrument zur Reduzierung von Risiken bei der Hinterbliebenenversorgung belassen. Dies ist umso erfreulicher, als die Rechtsprechung des BAG aus jüngerer und jüngster Zeit eigentlich in eine andere Richtung gedeutet hatte. Die Entscheidung des BAG vom 20.2.2018 Das BAG…

Rückzahlung von Fortbildungskosten – was ist möglich?

Zur Wirksamkeit von Fortbildungsvereinbarungen, die eine Rückzahlungsverpflichtung für Arbeitnehmer im Falle ihres vorzeitigen Ausscheidens aus dem Arbeitsverhältnis enthalten, sind in den letzten Jahren immer wieder höchstrichterliche Urteile ergangen. Diese haben zwar strenge, dafür aber recht präzise Anforderungen an die wirksame Gestaltung von Fortbildungsvereinbarungen aufgestellt. Neben der Dauer der Bindungsfristen ist besonderes Augenmerk auf Angabe und Höhe der zu erstattenden Kosten und deren ratierlicher Verringerung, auf…

In 8 Minuten am Arbeitsplatz! Neues vom EuGH zu Bereitschaftsdienst und Arbeitszeit

Was Arbeitszeit im Sinne des Arbeitszeitgesetzes ist, bestimmt sich nicht nur nach nationalem, sondern auch nach europäischem Recht. Denn die Arbeitszeitrichtlinie (EU-Richtlinie 2003/88) enthält umfassende Vorgaben zu Höchstarbeitszeiten und Ruhezeiten. Maßgeblich für die Auslegung des Arbeitszeitbegriffes ist daher die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs. In einer viel beachteten Entscheidung vom 21. Februar 2018 (C-518/15) hat der EuGH nun weitere Kriterien zur Abgrenzung von Arbeitszeit und Ruhezeit…

Das verflixte siebte Jahr – Endlich Ruhe nach Betriebsübergang

  Das BAG stellt bekanntermaßen sehr hohe Anforderungen an ein Betriebsübergangsschreiben im Sinne von § 613a Abs. 5 BGB. So müssen im Informationsschreiben alle mit dem Betriebsübergang verbundenen rechtlichen Auswirkungen richtig und vollständig dargestellt werden. Gleichermaßen muss das Schreiben jedoch für den jeweiligen Arbeitnehmer verständlich bleiben (vgl. BAG v. 10.11.2011 – 8 AZR 430/10). Da es der Praxis nicht in allen Fällen gelingt, diesen Anforderungen…

Arbeitsrechtsfrühstück im März: DSGVO und IT-Betriebsvereinbarungen

Ab dem 25. Mai 2018 gelten die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) und das neue Bundesdatenschutzgesetz. Hiermit werden gesteigerte Anforderungen an den betrieblichen Datenschutz verbunden sein. Insbesondere werden die Anforderungen an die Transparenz der Datenverarbeitung deutlich erhöht. Zudem werden die Voraussetzungen für die Rechtsgrundlagen einer Datenverarbeitung verschärft. Dies wird unmittelbare Auswirkungen auf die Gestaltung von Betriebsvereinbarungen im IT-Umfeld haben. Hier steht dem Betriebsrat regelmäßig das paritätische Mitbestimmungsrecht nach…