Rund ein Drittel der Deutschen ist heute tätowiert, besonders in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen sind Tätowierungen sehr beliebt und gelten als Ausdruck individueller Lebensgestaltung. Doch was geschieht, wenn eine frische Tätowierung gesundheitliche Folgen hat und eine Entzündung zur Arbeitsunfähigkeit führt? Für Arbeitgeber stellt sich in solchen Fällen die Frage: Muss der Arbeitgeber Entgeltfortzahlung leisten? Eine Frage des Verschuldens im Sinne des § 3 Abs. 1…
Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist das zentrale Beweismittel eines erkrankten Mitarbeiters für die Entgeltfortzahlung. Was passiert, wenn sich Zweifel des Arbeitgebers an der Erkrankung nur aus Einzelaspekten ergeben, die jeweils für sich genommen nicht ausreichend sind? Bereits Anfang des Jahres entschied das BAG (5 AZR 284/24) über eine mögliche „Gesamtschau“ zum Beweiswert einer im Nicht-EU-Ausland erstellten Bescheinigung (Blogbeitrag vom 30. Januar 2025). Nunmehr hat das Landesarbeitsgericht Köln…
Laut Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) war jede versicherte erwerbstätige Person im Jahr 2024 durchschnittlich 19,1 Tage krankgeschrieben. Trotz des leichten Rückgangs im Vergleich zum Jahr 2023 (19,4 Fehltage), sind die vielen Krankheitstage sowohl für den Arbeitgeber als auch Arbeitskollegen, die die Abwesenheiten der kranken Mitarbeitenden auffangen müssen, eine enorme Belastung. Neben der finanziellen Beeinträchtigung des Arbeitgebers führt der ansteigende Workload für die übrigen Mitarbeitenden…
Homeoffice und mobile Arbeit sind längst nicht mehr nur eine pandemiebedingte Ausweichlösung, sondern haben sich in vielen Unternehmen als fester Bestandteil etabliert. Mit der Rückkehr vieler Unternehmen zur Präsenzkultur im Büro („Return to Office“) entstehen jedoch neue Reibungspunkte, gerade dann, wenn Arbeitnehmer ärztliche Bescheinigungen vorlegen, die eine ausschließliche Tätigkeit im Homeoffice empfehlen oder sogar verordnen. Was bedeuten solche sogenannten „Homeoffice-Atteste“ rechtlich? Wie verbindlich sind sie?…
Nach den Regelungen des Entgeltfortzahlungsgesetzes hat der Arbeitgeber grundsätzlich Entgeltfortzahlung zu leisten, wenn der Arbeitnehmer unverschuldet arbeitsunfähig erkrankt. Dies gilt nach dem Grundsatz der Monokausalität jedoch nur dann, wenn die Arbeitsunfähigkeit alleiniger Grund für den Arbeitsausfall ist. Tritt mindestens eine weitere Ursache für die Arbeitsverhinderung dazu, entfällt grundsätzlich auch der Anspruch auf Entgeltfortzahlung. Der Beitrag gibt einen Überblick über aktuelle Urteile zur Monokausalität und sensibilisiert…
Da einer ordnungsgemäß ausgestellten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU-Bescheinigung) ein hoher Beweiswert zukommt, sind die Anforderungen an den Arbeitgeber zur Erschütterung dieses Beweiswerts hoch. Ist diese Hürde aber erst einmal überwunden, trifft den Arbeitnehmer ebenfalls eine beachtliche Darlegungs- und Beweislast. Arbeitgeber sollten sich daher der Darlegungs- und Beweislastverteilung im Prozess hinreichend bewusst werden, um bei Zweifeln an der Arbeitsunfähigkeit den Einzelfall und die Erfolgsaussichten der Verteidigung der eigenen…
Der ordnungsgemäß ausgestellten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AUB) kommt ein hoher Beweiswert zu. In der Konsequenz sind auch die Anforderungen für Arbeitgeber, diesen Beweiswert zu erschüttern, hoch. Der Arbeitgeber muss tatsächliche Umstände darlegen und beweisen, die Zweifel an der Erkrankung des Arbeitnehmers ergeben. Zuletzt hatte das BAG über den Beweiswert einer zeitgleich mit der Eigenkündigung eingereichten AUB (hierzu unser Blogbeitrag vom 28.12.2023) sowie im Hinblick auf einen zeitlichen…
Der Beweiswert einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die nach einer Kündigung ausgestellt wird und den Zeitraum der Kündigungsfrist abdeckt, kann erschüttert sein – muss es aber nicht. Erfreulicherweise hat das Bundesarbeitsgericht dem Arbeitgeber in einer jüngst ergangenen Entscheidung (Urteil vom 13.12.2023 – 5 AZR 137/23, bisher liegt nur die Pressemitteilung vor) weitere Anhaltspunkte an die Hand gegeben, um die Plausibilität von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen zu überprüfen. Seit dem Urteil des…
Die Digitalisierung schreitet in großen Schritten voran und erfasst immer neue Bereiche der Arbeitswelt. Diese Entwicklung hat nunmehr auch einen Klassiker des deutschen Arbeits- und Sozialversicherungsrechts „erwischt“ – den sog. „gelben Schein“, der zu Jahresbeginn durch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ersetzt wurde. Ziele des Gesetzgebers waren Bürokratie-Abbau und weniger Aufwand für alle Beteiligten (BT-Drs. 19/13959, S. 2), insbesondere für die Arbeitnehmerinnen*. Über die zum 1….
Immer wieder zweifeln Arbeitgeber an der Berechtigung von Krankmeldungen. Häufige Gründe für Zweifel sind insbesondere vorherige „Ankündigungen“ sowie nicht krankheitsgemäßes Verhalten von Mitarbeitern. Außerdem standen zuletzt Fälle im Fokus, in denen Mitarbeiter sich nach einer Kündigung „passgenau“ für den gesamten Zeitraum der Kündigungsfrist arbeitsunfähig meldeten. Dieser Beitrag soll einen kurzen Überblick über einige Möglichkeiten geben, die für Arbeitgeber im Umgang mit mutmaßlich vorgetäuschten Krankheiten in…










Suche